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1. Teil 2 - S. 204

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
204 § 103. Die Wege des Weltverkehrs. große Karawanenstraße aus China zu Lande über Merw, Ekbatana und Babylon. Hier aber teilte sich der Weg: ein Teil der Waren ging durch das Rote Meer über Ägypten nach Venedig, der andere zum Kaspischen Meere, eine Strecke die Wolga hinauf, dann hinüber zum Don, diesen abwärts zum Asowschen Meere, an dessen Ausgange Kaffa eine befestigte Handelsfaktorei darstellte, dann über das Schwarze Meer nach Kon- stantinopel, wo das befestigte Quartier Galata dem gleichen Zwecke wie Kaffa diente, endlich nach Genua. Der dritte Teil schließlich der Waren blieb auf der Wolga bis zu ihrem Ursprünge; nach kurzem Land- transporte wurde er den Lobat hinab nach Nowgorod gebracht. Hier empfingen ihn die jungen Hanseaten, die sich „draußen" befanden, und führten den Transport weiter zu Wasser den Wolchow und die Newa hinab in die Ostsee und zu den deutschen Häfen. Dieser Weg war um so ergiebiger, als Nowgorod, die Beherrscherin des Reiches Barmien (Nordrußlands), zugleich das feine Pelzwerk lieferte, das zum Besätze der Schaube des deutschen Patriziers erforderlich war. Das feine Tuch für diese Festkleidung bezog die Hansa aus Brügge und Gent, während England nur gröbere Wolle für die deutschen Fabriken (etwa wie jetzt Australien) lieferte, von Bergen aber in ganzen Schiffsladungen vor- nehmlich Stockfisch als Fastenspeise nach Deutschland kam. Indessen im Anfange des 15. Jahrhunderts sperrten die Türken diese altgewohnten Handelswege aus dem Orient. Daher versuchten zuerst die Italiener Afrika zu umfahren; doch kamen sie nur bis zu den Kanarischen Inseln. Erst am Ende des 15. Jahrhunderts gelang die Umsegelung Afrikas wie die Entdeckung Amerikas. In ganz neue Bahnen trat damit der Weltverkehr. Denn die Kulturherde der Neuen Welt traten in den Gesichtskreis der Völker, und zu denjenigen Indiens und Chinas war ein direkter Zugang gewonnen. Allein der Raubbau der Edelmetallgruben in Europa sowie die massenhafte Zufuhr von Edelmetallen aus Mexiko und Peru bewirkte eine plötzliche, gewaltige Preissteigerung, die lange Jahrzehnte hindurch alle Kraft der Völker Europas lahm legte; zahllose Bankerotte traten ein; auch die Hansa brach zusammen. Erst als in den Vereinigten Staaten durch rüstige Arbeit ein neuer Kulturherd, Peru wie Mexiko an Bedeutung weit überholend, sich ausbildete, trat der Gewinn der Ent- deckung Amerikas für Europa recht zutage. Von allen Straßen des- Weltverkehrs ist die Verbindung zwischen Europa und Nord-Amerika weitaus die wichtigste, wie denn der Nord-atlantische Ozean von allen großen Meeren das am meisten befahrene ist.*) *) Vergl. die Anmerkung auf Seite 202.

2. Teil 2 - S. 210

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
210 § 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. die Linie von Vancouver über die Fidschi-Inseln und Neuseeland nach Brisbane, die Linie von San Francisco nach Honolulu; b) Kontinentallinien: der europäisch-indische Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Abuschir und von Tiflis über Teheran nach Abuschir, dann über Bombay, Madras und Kalkutta nach Mulmein in Birma, der sibirische Überlandtelegraph von St. Petersburg über Kasan, Tomsk und Jrkutsk nach Nikolajewsk und nach Wladiwostok, der australische Überlandtelegraph von Port Darwin nach Melbourne. Eine große Ausdehnung hat seit zwei Jahrzehnten auch der Telephon- oder Fernsprechverkehr genommen, am meisten wohl in der Union und im Deutschen Reiche. In der jüngsten Zeit beginnt sogar die drahtlose Telegraphie (oder Funkentelegraphie) für den Verkehr zwischen Küste und Schiff eine Rolle zu spielen. § 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels, ihre Hauptausfuhrländer und Haupteinfuhrhäfen in Europa." I. Aus dem Mineralreich. 1. Gold. Hauptländer: Südafrika, Australien, die Vereinigten Staaten von Amerika, besonders Kalifornien, Kolumbia, Chile, Britisch- Ostindien. Haupteinfuhrhafen: Hamburg. 2. Silber. Hauptländer: Vereinigte Staaten, Mexiko, Bolivia, Peru, Deutschland, Frankreich, Rußland. Hauptfabrikorte für Gold- und Silberwaren: Pforzheim, Hanau, Berlin, Gmünd, Frankfurt a. M. 3. Kupfer. Hauptländer: Vereinigte Staaten, Chile, Mexiko, Japan, Spanien, Deutschland. Hauptfabrikorte: Berlin, München, Nürnberg, Iserlohn, Leipzig, Dresden. 4. Eisen. Hauptländer: Vereinigte Staaten, England, Deutsch- land (Westfalen, Schlesien, Rheinland, Elsaß-Lothringen), Frankreich, Rußland. 5. Steinkohlen und Braunkohlen, die Reste von in vor- geschichtlicher Zeit untergegangenen Pflanzen. Hauptländer: Groß- britanmen, Vereinigte Staaten, Deutschland (Westfalen, Rheinland, *) Zu vergl. Paul Langhans, Kleiner Handelsatlas. Gotha, Justus Perthes.

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 241

1836 - Leipzig : Schumann
241 Iii. Kultur - Geographie. Siena, Pisa und Florenz; sodann in Parma, Lucca und Modena in den gleichnamigen Staaten; im österreichischen Italien zu Padua und Pa via. Die ionischen Inseln haben seit 1824 eine Universität zu Corfu. §. 1007. Das russische Reich hat Universitäten zu Abo in Finland,! Petersburg, Dorpats Moskau, Kasan, Char- kow und Kiew. Die polnischen in Warschau und Wilna sind seit dem Jahre 1831 ihrer bedeutendsten wissenschaftlichen Schätze beraubt und in Specialschulen umgewandelt worden. Die Lehrer sind auf allen diesen Universitäten zu zwei Drittheilen Deutsche oder doch deutscher Abkunft. In Odessa befindet sich eine höhere Lehranstalt für Griechen. Jede Universität hat die Aufsicht über das Unterrichtswesen mehrer Gouvernements; die in Kasan über mehr als 200,000 Quadratmeilen. In polnischer Sprache werden Vorträge nur noch auf den Universitäten zu Krakau und zu Lemberg in Galizien gehalten. §. 1008. Die spanischen Universitäten nehmen in wissenschaftlicher Hinsicht keinen bedeutenden Rang ein; der poli- tische Druck und der bisherige Einfluß der Mönche erlaubte das Abstreifen mittelalterlicher Bande, in denen sie befangen sind, noch nicht; barbarisches Latein und scholastische Theologie waren die Hauptgegenstände des Unterrichts. Am bekanntesten sind: Alcala de Henares, Salamanca, Zaragoza und Valladolid. In Portugal ist Coimbra. §. 1009. Die Universitäten in den von Spaniern und Por- tugiesen gegründeten Kolonien gleichen in Hinsicht ihrer Einrich- tung ganz denen der Mutterländer, nur daß Acker- und Bergbau mehr cultivirt werden. Santa Fü de Bogota in Neu-Granada hat eine vortreffliche Bibliothek. Universitäten haben außer der ge- nannten noch die Städte Lima, Quito, Caraccas, Gua- manga, Santiago de Chile, Mexico und Cordova im gleichnamigen argentinischen Staate. 8- 1010.^ In Frankreich führt die Mehrzahl der sogenann- ten Universitäten diesen Namen mit Unrecht, denn sie sind im Grunde nur Specialschulcn für eine oder mehre Fakultätswissen- schaften. Unter der Aufsicht dieser Universitäten stehen die Colle- ges, welche mit unseren Gymnasien Aehnlichkeit haben. Fünf Fa- ' kultäten haben Paris und Strasburg; Toulouse hat vier; in Dijon befindet sich unter andern eine berühmte Rechtsschule, und in Montpellier eine solche für Arzneikunde. §. 1011. Die Universitäten in England (London, Cam- bridge und Oxford) und Ireland (Dublin) bestehen aus einer Anzahl von Collegien oder Hallen, in welchen Theologie, Philosophie, Philologie und Mathematik schulmäßig gelehrt werden; für Medizin und Jurisprudenz bestehen Specialschulen. Die schot- tischen dagegen gleichen unsern Universitäten; der Student hört, welche Vorlesungen er will, und es werden deren in allen Fakul- täten gehalten, zu Aberdeen, Glasgow, Edinburgh und St. Andrews. Die neue londoner Universität hat sich in man- chen Einrichtungen die deutschen zum Muster genommen. Unter Andrer Geogr. lg

4. Die neuere Zeit - S. 4

1855 - Koblenz : Baedeker
4 Europa's Eintheilung zur Zeit der Reformation. tete; d) Genua, welches durch Andreas Doria von der französischen Herrschaft befreit wurde (1528) und von seinen auswärtigen Be- sitzungen nur noch Corsika hatte; e) Lucca. — Zu Spanien gehör- ten: Sicilien, Sardinien, Neapel, später auch Mailand. 7) England nebst Irland und den normannischen Inseln (bis 1558 auch Calais). 8) Schottland. 9) Scandinavien zerfiel in Folge der Auflösung der cal- marischen Union in zwei Reiche: a) Dänemark nebst Norwegen, dem südlichen Schweden, Gothland und Island; d) das übrige Schweden. 10) Ostpreußen kam als weltliches Herzogthum, jedoch unter polnischer Lehushoheit, an das Haus Hohenzollern, welches zugleich in Deutschland die Mark Brandenburg (und die Markgrafschaften Ansbach und Culmbach) besaß. 11) Liefland, Curland und Esthland bildeten das Gebiet des Schwertordens. 12) Polen und Litthauen nebst Westpreußen. 13) In Rußland erhielt sich von allen tatarischen Staaten nur noch das Chanat der Krim. . 14) Das osmanische Reich, welches sich in Asien bis zum persischen Meerbusen ausdehnte und in Afrika sowohl Aegypten als die Berberei gewann, unifaßte in Europa außer der griechischen Halbinsel die Moldau, Walachei und Siebenbürgen als Schutzstaa- ten und Ungarn mit Ausnahme des nördlichen und nordwestlichen Theiles. 8- 1, b. Die Entdeckungen, Eroberungen und Colonien der Europäer in fremden Welttheilen. Um den italischen Freistaaten, namentlich den Venetianern, den ostindischen Handel zu entreißen, versuchten sowohl die Spanier als die Portugiesen die Auffindung eines Seeweges nach Ost- indien, beide in entgegengesetzter Richtung, jene in westlicher, diese in östlicher.

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 70

1849 - Berlin : Schultze
70 4) Die kleinere Hälfte Amerikas wird noch gegen, wärtig von Europäern, den Briten, Russen, Franzosen, Niederländern und Spaniern, beherrscht; auf dem größeren Theile haben sich seit einigen Jahrzehnten unabhängige Staaten und Staatenvereine gebildet. 5) Die Inselgruppe Spitzbergen besteht aus drei von einander getrennten Inseln, die Spitzbergen, Nord- ost, und Südostinsel heißen und von den Russen zu ihren Besitzungen gezählt werden. Die Versuche, hier eine bleibende Niederlassung zu gründen, sind mißglückt. Der Hauptankerplatz ist Smeerenberg, wo Wallfiichjäger von allen Nationen sich zu sammeln pflegen. 6) Grönland, eine 20,000 £t. Meilen große und von 20,000 Einwohnern (meist Eskimos) bewohnre Insel, steht unter dänischer Herrschaft, und zerfällt in das fast unbewohnte Ostgrönland und in Westgrönland, auf dessen Küste die Dänen 18 größere Niederlassungen besitzen. 7) Zu den westlichen Polarländern, im Westen von Grönland und nördlich von dem Lancastersunde, welche durch die von den Briten unternommenen Versuche zur Auffindung einer nordwestlichen Durchfahrt nur in ein, zelnen Punkten bekannt geworden sind, gehören: Nord, devon, die nördlichen Georgsinseln, Banksland und Nordsomerset. 8) Das Baffinsland, an der Westküste der Baf- finsbay, ist nach seinen Umgränzungen großentheils und im Innern ganz unbekannt, scheint jedoch nicht ohne Be, wohner zu sein. 9) Die britischen Besitzungen in Nordamerika nehmen einen Flächenraum von 180,000 Q. Meilen ein, werden von 1,400,000 Menschen bewohnt, und enthalten 8 Gouvernements: 1. das Gouv. Quebeck oderuntercanada, wo die Städte Montreal auf einer Insel im Lorenz- fluß-. Trois Rivieres, eine der ältesten Städte des Landes; Quebeck amlorenz, Hst. des Gouv.; 2. das Gouv. Obercanada; Hst. York am On- tariosee; 2. das Gouv. Neubraunschweig; Hst.st. John am Fl. gl. N.; 4. das Gouv. Neuschottland; Hst. Halifax; 5. das Gouv. oder die Insel Prinz Edward; Hst. Charlottetown;

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 628

1858 - Weimar : Böhlau
628 eine Navigationsschule eröffnet. Dennoch blieb der auswärtige Han- bet im Besitz der Fremden, besonders der Engländer. Die ersten londoner Häuser hatten in Petersburg und Moskau Kommanditen ein- gerichtet, und die wichtigsten russischen Produkte waren in den Händen der Engländer. Nach diesen kamen die Holländer. Weniger bedeutend als der Seehandel war der Landhandel nach Polen, Ungarn und den Donauländern. Nach diesen Ländern verführten die Russen selbst ihre Produkte und brachten die eingekauften Waren selbst wieder mit zurück. Als nach dem Ausbruch des nordamerikanischen Krieges die Eng- länder den schon von der Hansa aufgestellten Grundsatz: „frei Schiff, frei Gut" nicht mehr gelten ließen und verlangten, alle in neutralen Schiffen verladene Güter sollten beeidigt werden, daß sie kein feindliches Eigenthum seien; da gründete Katharina (1780) das System der be- waffneten Neutralität. Katharina setzte in fünf Punkten das Recht der neutralen Schiffe fest. Der wichtigste derselben war, daß alle den Unterthanen der kriegführenden Mächte gehörigen Güter, Kontrebande, d. h. Kriegsbedürfnisse ausgenommen, auf neutralen Schiffen frei sein sollten. Da alle Seemächte ihren Beitritt zu einer so allgemein nütz- lichen Bestimmung erklärten, so hielt es auch England für gerathen, nachzugeben. Für den russischen Handel hatte die bewaffnete Neutralität die wichtige Folge, daß es sich anderen Mächten in eben dem Maße näherte, als es sich von England entfernte. Erst nach dem Ausbruche der französischen Revolution schloß sich Katharina wieder enger als je der brittischen Regierung an. Auch an Entdeckungsreisen nahm Rußland Antheil, und die Polarexpeditionen Behrings, welche die Trennung Asiens von Amerika festsetzten, wurden auf Befehl Peters des Großen unternommen. Die südliche Spitze Kamtschatkas wurde mit russischen Kolonisten bevölkert und die Herrschaft Rußlands über Sibirien bis zur neuen Welt ausge- dehnt. In Asien suchte der Landhandel sich der nach China und Indien führenden Wege zu bemächtigen, welche bereits aus den Zeiten des Al- terthums und noch mehr der arabischen Weltherrschaft in mancherlei Spuren vorgezeichnet lagen. Von den Grenzen Sibiriens nach Süd- osten vordringend stießen die Russen in den Steppen der Tatarei auf die Chinesen. Es wurde wegen Herstellung eines Handelsverkehrs unter- handelt, der Privathandel auf den Grenzort Kiächta beschränkt und der russischen Regierung das Recht zugestanden, alle drei Jahre eine Kara- wane direkt bis Peking zu schicken. Der Hauptartikel russischer Einfuhr nach China war Pelzwerk, und in diesem Handel machten den Russen später die Engländer, die Nordamerikaner und sogar die Spanier Kon- kurrenz, welche letzteren von Kalifornien aus nach den Philippinen See- otterfelle schickten. Der Sitz dieses Handels war Kanton, und dieses bedrohte den Handel von Kiächta. Peter der Große suchte auch über das kaspische Meer einen direkten Handel mit Persien und dann weiter mit Indien in Gang zu bringen. Leider mißglückten diese Unternehmungen. Aber unter der Kaiserin Anna gelang es, den asiatischen Handel an den Grenzen Rußlands zu fixiren. Sehr gelegen kam hierfür die Unterwerfung der kleinen kirgisischen Horde. Es wurde Orenburg gegründet, wo bald ein reger Tauschverkehr ent-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 53

1836 - Eisleben : Reichardt
Uebersicht der Flüsse. 53 dem Apurtmae, in der Nähe der Westküste Amerikas, westlich vom See Titicaca entspringt, und sich nach ei- nem im Ganzen nordöstlichen Laufe, in der Nähe des Aequators, mit zwei Mündungsarmen in den Atlans tischen Ozean ergießt, die hier eine große Insel (Mar rajo oder San Johannes) bilden, und wovon der südliche Arm sich mit dem gleichfalls großen und tief aus dem Innern Amerikas kommenden Tocantines und hernach Para genannten Strome vereinigt; auf der Südostseite: 1) der Rio Francisco, ent, springt südöstlich von der Quelle des Tocantines, fließt nordöstlich, und mündet sich in den Atlantischen Ozean, etwa 10 Grade südlich vom Aequator; 2) der Rio de la Plata, gebildet durch den Zusammenfluß der groß- ßen Flüsse Paraguay und Parana, wovon jener westlich vom Tocantines; 13 Grade südlich vom Aegua- ror und dieser südlich von der Quelle des Francisco, unweit der Ostküste Amerikas entsteht. Den Namen Plata aber erhalten diese beiden vereinigten Flüsse erst, nachdem der Uruguay sich damit verbunden hat. Der Lauf dieser Ströme ist im Allgemeinen südlich und die einem Meerbusen breite Mündung des la Plata geht in den Atlantischen Ozean, ohngefähr 11 Grade südlich vom südlichen Wendekreise. Flüsse in Australien. §- 9. In Australien hat man bis jetzt nicht solche große Flüsse wie in den andern Erdtheilen gefunden, da man das ungeheure Innere desselben noch nicht hat untersuchen können. Als die größten Flüsse kennt man den Lachlan und Macquarie, die sich in eine Sumpfgegend des Innern verlieren — und den Mur- ray, welcher in einen seichten Binnensee unweit der Südküste Neuhollands sich ergießt. Uebersicht der Mündungen dieser Flüsse nach den fünf Hauptmeeren. §. 10. Nach der Eintheilung des gesammten Meer res in 5 Hauptmeere oder Ozeane ergießen sich: 1) in das nördliche Eismeer: die Dwina, Petschora, der Ob, Jenisey, die Lena, Jndigirka, Kolyma und

8. Die fremden Erdteile - S. 1

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
I. Die fremden Erdteile. A. Ästen. (44,3 Mill. qkm., 837 Mill. E., 19,7 auf 1 qkm.) Entdcckungsgeschichte. Der Name Asien ist wahrscheinlich phönizischen Ursprungs. Bei ihren großen Handelsreisen und Seefahrten unterschieden die Phönizier von ihrem Stammlande aus ein Land des Aufgangs (asu = Auf- gang), ein Land des Untergangs (ereb = Untergang) und das^ südlich gelegene Libyen. Darnach bedeutet der Name Asien also das Land des Sonnenaufgangs, das Morgenland.*) Im Altertum beschränkte sich die Kenntnis Asiens auf die Ländergebiete Vorderasiens, aus Vorderindien, Küstengebiete von Hinter- indien und einige Sundainseln. Wahrscheinlich reichte der Seeverkehr auch bis Sina, dem heutigen China. So gelangte z. B. eine Votschaft Kaiser Marc Aurels über Tongking nach China. Im Mittelalter brachte der Venetier Marco Polo, der 26 Jahre (1272—98) auf Reisen in Hinterasien verweilte, neue Kunde von den inner- asiatischen Hochländern, von China und Japan.**) Nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch Vasco de Gama 1498 wurden die indischen und chinesischen Gewässer das Ziel portugiesischer und spanischer Seefahrer. Im 18. Jahrhundert erlangte in Indien die „Britisch-Osti n dis ch e Han del s - compagnie", in den „ostindischen Jnselgebieten die „Holländische Handels- compagnie" das Übergewicht, während die in China geduldeten Jesuiten Berichte über dieses Land nach dem Abendlande sandten, auch die erste moderne kartographische Aufnahme ausführten. — Im N. Asiens drangen 1581 russische Kosaken ins türkische Chanat Ssibir vor. Nach und nach wurde das ganze Nordgebiet unter dem Namen Sibirien von den Russen unterworfen, bis 1648 das Ostkap, 1696 Kamtschatka erreicht wurde. Der in russischen Diensten stehende Däne Bering entdeckte 1728 die nach ihm benannte Straße, bis end- lich der Schwede Nordenskjöld 1879—80 die ganze Nordküste Asiens von Europa aus umschiffte und so die „nordöstliche Durchfahrt" entdeckte. I. Überblick. 1. Lage und Flcicheilglicderuug. Asien liegt auf der ö. Hälfte der nördlichen Halbkugel. Nur einige seiner sö. Inseln reichen auf die f. Halbinsel. So erstreckt sich Asien durch drei Zonen, von der heißen bis zur nördlichen kalten Zone. Im N. grenzt Asien ans n. Eismeer, im O. an den paeifischen Ozean, im S. an den indischen Ocean, im W. ans Mittelmeer und schwarze Meer, an die Manytsch-Niederung n. vom Kaukasus, an den Uralfluß und das Uralgebirge. Durch die 115 km breite Landenge von Snes hängt der Erdteil mit Afrika zusammen (Snes-Kanal); von Amerika ist er durch die nur 92 km breite Bering- straße getrennt; mit Australien steht er durch den hinterindischen Archipel *) Kiepert leitet es von dem in assyrischen Inschriften vorkommenden Worte assu = Sonnenaufgang ab. Diese Bezeichnung ist indes augenscheinlich den Phöniziern entlehnt. **) Vergl. Teil I S. 4. Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie ll. 1

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 22

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bergland in die Eiswüsten der Tundra über. Die höchsten Erhebungen tragen der Ostrand und die Hi. Kamtschatka mit zahlreichen, teilweise noch thätigen Vulkanen. § 30. Erwerbsquellen. Die spärliche Bevölkerung (im 8. russische Einwanderer und Verbannte oder Deportierte, im N. nordasiatische Natur- völker) lebt hauptsächlich von Ackerbau (europäische Getreidearten, Buchweizeu, Kartoffeln) und Viehzucht (Renntier). Anch Fischfang und Jagd auf Pelztiere tragen zum Lebensunterhalte bei. An Mineralien werden östlich vom Baikalsee Edelmetalle, an anderen Orten Kohle und Graphit gewonnen. Der Handel, zumeist Durchgangshandel zwischen China und Rußland (Kara- wanenthee), wird sich nach Vollendung der großen sibirischen Überlandbahn (Kontinentalbahn)x) beträchtlich heben. § 31. Slcmlen und Städte. Politisch umfaßt das sibirische Bergland zwei russische Besitzungen, Amurland und Ostsibirien. — Das ganze russische Sibirien, Nordasien von den chinesischen Grenzen bis zum Eis- meer umfassend, ist ein Land von der Größe Europas, aber sehr dünner Bevölkerung. Zum Amnrgebiet gehört die langgestreckte Insel Sachalin, Verbannnngsort für russische Verbrecher. Hafenstadt am japanischen Meere: 12. Wladiwostok an der Bai Peters des Großen, befestigter Kriegs- und Handelshafen, Endpunkt der sibirischen Bahn. — Der Handel ist zum großen Teile in deutschen Händen. Hauptstadt des sibirischen Berglandes: 13. Jrkntsk nahe dem Südwestufer des Baikalsees, indnstrie- und ver- kehrsreichste Stadt Sibiriens, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels, Wohnsitz der reich gewordenen Gold- und Pelzhändler. V. Das westalmtische Tiefland. tz 32. Bodenform und Gewässer. Das westasiatische Tieslaud ist ein Gebiet von der Größe des europäischen Festlanddreiecks. Eine niedrige, von W. nach 0. lausende Bodenschwelle gliedert die Landschaft in zwei ver- schiedene Tiefländer: die westsibirische Tiesebene im X und das turauische Tiefland im 8. Das westsibirische Tiefland, das Stromgebiet des fischreichen Ob mit i) Die i. I. 1893 begonnene sibirische Eisenbahn soll von Tscheljabinsk im 0. des Südnral um das Südende des Baikalsees bis Wladiwostock am japanischen Meer führen; ihre Länge wird 7600 km betragen. Die Ansangsstrecken im W. und 0. sind fertig gestellt.

10. Die Handelswege und Verkehrsmittel der Gegenwart - S. 58

1897 - Breslau : Hirt
58 Das Post- und Telegraphenwesen, Telephon, Luftschiffahrt und Brieftauben. gapür führt über Batavia an der Nordküste Javas entlang, dann längs der kleinen Inseln östlich von Java bis Port Darwin 'in Australien <s. u.). Von Schanghai ausgehend, überspannen mehrere Linien die Küstengegenden bis Tientsin und Canton und reichen bis an die Grenze von Tongking; eine der wichtigsten Jnlandlinien führt nach Peking, eine andere von Niutschnan nach Söul in Korea und von dort nach dem Hafen Fnsan an der Südostküste, von wo aus ein Kabel bis Nagasaki geleitet ist, das ferner mit Wladiwostok verbunden ist (s. it.). Japan hat ein vollständig ausgebildetes Telegraphennetz. Schließ- lich sei noch das englisch-indische erwähnt, welches ganz Vorderindien überzieht, aber auch Hinterindien und Ceylon überspannt. Von den Uberland-Telegraphenlinien beanspruchen neben der schon erwähnten in Nordamerika eine besondere Wichtigkeit die, welche das europäische Rußland a) auf der Linie Usun Ada Samar- kand mit den Städten Tnrkestans und d) durch Südsibirien mit seiner südöstlichsten Besitzung am Amur (und Peking) verbindet. Dieseletztere ist die längste aller kontinentalen Telegraphenlinien (12000 km), und seit 1871 ist ihre (unterseeische) Weiterführung auch uach Japan (Jokohaina) erzielt worden, von wo nunmehr auch ein Kabel dnrch den Großen Ozean nach Vaneonver hinüberleitet. So können wir eine, die ungeheure Weite von 360 Breitegraden umspannende, die drei wichtigsten Erdteile Europa, Asien und Amerika durchziehende und in unmittelbaren Verkehr mit einander setzende Linie verfolgen, die sich aus folgenden fünf Hauptstrecken zusammensetzt: 1. Von Großbritannien (Glasgow) durch die Nordsee, durch Jütlaud, die Ostsee bis Riga: 2. die russisch-sibirische Strecke, welche, über Wilna, St. Petersburg und Moskau führend, die Stationen Nischni-Nowgorod (nöffgorod), Kasan, Perm, Ka- tharinenbnrg, Omsk, Tomsk, Jrkntsk, Kjächta, Tschita, Nertschinsk und Blagowjeschtschens berührt, bis sie in einem südlichen Bogen Nikolajewsk erreicht; 3. über Jokohama durch den Großen Ozean nach Vaneonver; 4. die nordamerikanische Landlinie, welche den Schienenwegen der ver- einigten Paeisiebahnen (z. B. über Omaha und Chicago) folgt; schließlich 5. die atlantischen Kabel zwischen St. Pierre ans Neufundland bezw. Dover-Bay auf Neuschottland und Valentin Harbour bezw. Waterville in Jrlaud, sowie Sennen Cove in England bezw. Brest in Frankreich. Eine zweite durchgehende Linie geht von London aus in süd- östlicher Richtung bis nach dem Süden Asiens (und weiterhin bis uach Australien). Sie läuft über Hannover, Berlin, Wien, Pest, Rnst- schick und Konstantinopel, durchzieht danu Kleinasien, berührt ferner Bagdad und Basra, führt von Abuschehr am Persischen Gols entlang der Küste des Persischen Meeres, taucht in den Persischen Meerbusen, landet bei Gwaddar an der Südküste Baludschistäns und geht von hier über Land nach Kurrachee, dann nach Bombay, N^adras, durch den Ben- galischen Meerbusen nach Singapur u. s. w. (s. o.). ^ Der australische Überlandtelegraph ist bereits (S. 54) erwähnt worden; er bildet eine der schwierigsten Leistungen in der Vervollständigung
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